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Finanzlexikon: neoliberalismus

neoliberalismus

Dem Neoliberalismus wird eine Reihe von ökonomischen Theorien zugerechnet, die sich auf der Grundlage von Adam Smith und von neoklassischen Theorien mit den Problemen von Entwicklungsländern und dem Handel zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern beschäftigen. Der Neoliberalismus befürwortet eine Liberalisierung des Kapitalmarktes und wird in diesem Zusammenhang oft als neoliberale Reform bezeichnet.

Geschichte

Der Begriff "Neoliberalismus" wurde von den Ökonomen Friedrich Hayek, Wilhelm Röpke, Walter Eucken, u.a. auf einer Konferenz in Paris im Jahre 1938 geprägt. Dass Wettbewerb im staatlichen Rahmen stattfinden solle, wurde keineswegs in Frage gestellt: eine prägnante Ausformung neoliberaler Ideen findet sich im Ordoliberalismus der Freiburger Schule. Somit bedingt der Neoliberalismus in dieser ursprünglichen Form auch die soziale Marktwirtschaft.

Von Hayek dachte, dass zur Durchsetzung des Konzepts des Neoliberalismus mit einem Prozess zu rechnen wäre, der über zwei bis drei Generationen dauern würde, als politische Projekt gründete er 1947 die Denkfabrik Mont Pelerin Society. Hayek entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg den Neoliberalismus zu einer dynamischen Theorie sozialer Institutionen weiter und erhielt für seine Arbeit 1974 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Im Allgemeinen bedeutet der Neoliberalismus eine Abkehr des antizyklischen Wirtschaftens im Sinne des keynesianischen Wirtschaftsmodell, das unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrschend war. Dieses Wirtschaftsmodell verlor mit den Rezessionen der 70iger Jahre seine Glaubwürdigkeit und wurde durch den, u.a. von Milton Friedman entwickelten, Monetarismus ersetzt. Keynes´ Modell funktioniert nur in einer geschlossenen Volkswirtschaft. In Teilen der Dritten Welt, etwa in Lateinamerika entwickelte sich der Neoliberalismus als kritische Alternative zur Dependenztheorie.

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